Dienstag, Februar 21, 2006

Drei Jahre Haft für Holocaust-Leugner Irving | tagesschau.de

Lange Zeit hat der britische Historiker Irving den Holocaust geleugnet. Dafür wurde er jetzt von einem Wiener Gericht zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Dabei überraschte er während des Prozesses die Anklage, denn er bekannte sich gleich zu Beginn schuldig. Fassungslos nimmt der Angeklagte das Urteil zur Kenntnis: "Ich bin schockiert, sehr schockiert", so David Irving im großen Wiener Schwurgerichtssaal. Mit drei Jahren Haft, diesem Strafmaß, hat er nicht gerechnet. Dass er seine Schuld eingesteht, nehmen ihm weder die Geschworenen ab, noch ist er damit beim Vorsitzenden Richter Peter Liebetreu durchgekommen. In der Urteilsbegründung der Kammer heißt es: "Das Geständnis ist uns nicht reumütig erschienen und daher nicht besonders in die Strafbemessung eingeflossen." Irvings zur Schau gestellter Sinneswandel hat sich für ihn nicht ausgezahlt, jedenfalls nicht in einer milden Strafe. Der britische Publizist hatte während des Prozesses nie völlig darauf verzichtet, Einzelheiten des Holocaust zu bezweifeln. (...) Staatsanwalt Michael Klackl hatte im Verfahren immer wieder auf Irvings frühere Behauptungen hingewiesen: Das Geständnis war aus Sicht der Anklage ein bloßes Lippenbekenntnis. Klackl sagte, der Brite habe sich so wörtlich als "reumütiger Sünder in Szene gesetzt": Irving sei kein Historiker, sondern ein Geschichtsverfälscher: "Worum es aus Sicht der Staatsanwaltschaft geht, ist ein gefährlicher Missbrauch der Meinungsfreiheit. Das was der Herr Irving macht, ist die Meinungsfreiheit zu missbrauchen."

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