Dienstag, Februar 28, 2006

n-tv.de: Schwarze Messen

Drudenfuß, Pentagramm, umgekehrte Kreuze und die Zahl 666 kommen in Frankreich in letzter Zeit immer häufiger vor - besonders auf geschändeten Gräbern und verwüsteten Kapellen. Allein in der Bretagne tauchten diese klassischen Symbole des Satanismus im vergangenen Monat knapp fünfzig Mal auf. Mehr als vierzig satanistische Bewegungen und rund 4000 Aktivisten gibt es nach Expertenschätzungen heute in Frankreich. "Der Satanismus verführt überwiegend Jugendliche", stellte der Wissenschaftler Benoît Domergue kürzlich in einem Artikel für den "France Soir" fest. Vor wenigen Monaten stürzten sich sogar zwei junge Satanistinnen vor den Augen ihrer Mitschüler in den Tod. "Die Jugendlichen stammen meistens aus sozial besser gestellten Verhältnissen, sind intelligent, jedoch völlig orientierungslos und bewegen sich zwischen Nihilismus, Satanismus und Neonazismus", führte der renommierte Religionswissenschaftler Paul Ariès in einer Analyse für die französische Tageszeitung "Le Parisien" aus. Messen zu Ehren des Hitler-Buches "Mein Kampf" Vor allem der "Orden der neun Winkel" und die "Köpfe des Satans" verkünden eine neonazistische Ideologie. Diese Gruppen sind zwar in der Minderheit, jedoch äußerst gut strukturiert. Sie nutzen laut Ariès die Begeisterung der Jugendlichen für die Symbolik des Satanismus aus. In dieser Vermischung zwischen dem heiligen satanischen Krieg und der Ideologie der Neonazis liege die größte Gefahr, meinte der Religionswissenschaftler.

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