Freitag, Februar 17, 2006

David Irving vor Prozess Das Gezeter des Holocaustleugners - Kultur - sueddeutsche.de

Der Mann ist ein Provokateur - ein fliegender Händler für braunen Mist. Nun steht der 'Publizist' David Irving in Wien vor Gericht - und geriert sich als Märtyrer der Meinungsfreiheit Anfang November 1989 trat der britische Publizist David Irving zweimal in Österreich, in Leoben und Wien, auf und verkündete, dass der Holocaust eine Erfindung von Psychopathen sei. Es habe ¸¸nachweislich" in Auschwitz nie Gaskammern gegeben, ein paar zehntausend Juden seien dort eines ¸¸natürlichen Todes" gestorben, der Rest der vermissten sechs Millionen lebe seither unter falscher Identität in Israel. Er riss noch seinen beliebten Witz von der Einmann-Gaskammer, als Telefonzelle getarnt, weil man doch sonst keinen Juden dazu gebracht hätte, hineinzugehen. Der Witz gehört seit Jahren zum Repertoire, seine rechtsradikalen Fans schmeißen sich darüber vor Lachen regelmäßig weg. Die beiden Vorträge und ein Interview, das er der Arbeiterzeitung gab, haben zu einem Haftbefehl nach Paragraf 3g Verbotsgesetz geführt. Das österreichische Verbotsgesetz, in seiner ersten Form bereits am 8. Mai 1945 formuliert, ist ein Gesetz im Verfassungsrang. Es verbietet die NSDAP, ihre Unterorganisationen sowie politische Betätigung im Sinne des Nationalsozialismus. Paragraf 3g, nach Novellierung 3h, stellt konkret unter Strafe, den NS-Völkermord und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu leugnen oder gröblich zu verharmlosen. Darauf stehen bis zu zehn Jahre Haft. Im November 1989 gelang es Irving gerade noch, das Land unbehelligt zu verlassen.

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