Sonntag, Februar 19, 2006

Die Presse.com - Iranisches Megaphon der Holocaust-Leugner

unheimliche Allianz. Die Kontakte zwischen islamischen Israel-Hassern und den rechtsextremen Leugnern der Nazi-Gräuel werden wiederbelebt. Iran bietet sich der rechtsextremen Szene als Flucht- und Treffpunkt an Präsident Mahmud Ahmadinejad ist nicht der erste iranische Spitzenpolitiker, der den Massenmord an den Juden im Dritten Reich anzweifelt. Ali Akbar Hashemi Rafsanjani (Präsident von 1989-1997) verkündete auf Radio Teheran, dass "Hitler nur 20.000 Juden und nicht sechs Millionen" ermordet hat, der Velayat-e faqih (politische und religiöse Führer), Ali Khamenei, nannte die Zahl der im Dritten Reich ermordeten Juden "übertrieben". (...) Durch diese Aussagen bekommen nun Europas Holocaust-Leugner, die sich euphemistisch lieber Revisionisten nennen, Auftrieb, wie man auch im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands registriert. So hat etwa der nach Spanien geflohene, in Österreich per Haftbefehl gesuchte und verurteilte Neonazi Gerd Honsik in einem offenen Brief an den iranischen Botschafter in Deutschland um "humanitäre Hilfe" (Honsik) für seinen Gesinnungsfreund Ernst Zündel gebeten. Iran solle doch in Zukunft die Kosten der Verteidigung der Holocaust-Leugner vor Gericht übernehmen und so den Worten Taten folgen lassen. Ob bereits Gelder aus Teheran geflossen sind, ist ungewiss. (...) Iran ist seit längerem ein wichtiger Fluchtpunkt von Revisionisten: Der österreichische Holocaust-Leugner Wolfgang Fröhlich suchte im Mai 2000 bei der iranischen Botschaft um Asyl an, der Schweizer Jürgen Graf, 1998 wegen Verhetzung zu 15 Monaten verurteilt, flüchtete ebenfalls nach Iran, soll nun aber in Russland leben. Die Holocaust-Leugner sollen nun in Teheran eine Plattform bekommen: Jawad Sharbaf, vom Neda Institute of Political Sciences steht mit dem bekannten französischen Rechtsextremisten Robert Faurisson in Kontakt, um ihn für eine Teilnahme zu gewinnen.

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