Freitag, Februar 17, 2006
Die Berater-Bank
Die Dresdner Bank war wie andere deutsche Geldinstitute im Dritten Reich erheblich verstrickt in Vertreibung, Völkermord und Krieg. Heute stellt sie darüber eine Studie vor
Wer mehr weiß, kann mehr verdienen. Diese einfache, aber grundlegende Erkenntnis war in der Finanzbranche schon häufig Grundstein für wirtschaftlichen Erfolg. Also ersuchte Harald Kühnen von der Konsortialabteilung der Dresdner Bank in Berlin am 19. September 1939 die Filialen in Danzig, Königsberg und Elbing um eine Aufstellung von Firmen in Polen, die bekanntermaßen in jüdischem Besitz waren. Am 4. Oktober 1939 antwortete die Dresdner Bank in Königsberg und nannte 102 Unternehmen.
Kühnen, der für sogenannte "Arisierungs"-Geschäfte zuständig war, forderte die Informationen an, als die Wehrmacht Warschau noch belagerte; die Filiale Königsberg antwortete, bevor Adolf Hitler in der polnischen Hauptstadt die "Siegesparade" abnahm. "Offenbar wollte sich die Dresdner Bank einen Informationsvorsprung sichern und sofort in der Lage sein, Interessenten aus ihrer Klientel Betriebe aus dem Gebiet um Posen und Lodz, aus dem ,Korridorgebiet' oder aus Danzig zum Erwerb anzubieten", bilanziert der Wirtschaftshistoriker Harald Wixforth dieses Vorpreschen.
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