Donnerstag, Februar 16, 2006
Großvater des Neonazi-Aktivisten Christian Worch war NSDAP-Kreisleiter in Karlsruhe (stattweb-News, 16.Februar 2006)
Bei der Eröffnung der Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ am 5.2.2006 im Luthersaal an der Lutherkirche gab es an der Stelle, als Janka Kluge an der Tafel 13 „Die Führer“ auf Christian Worch zu sprechen kam, einen überraschenden Zwischenruf eines Teilnehmers. Der Teilnehmer erklärte, dass Worchs Vater NSDAP-Kreisleiter in Karlsruhe war. Eine Überprüfung ergab, dass das tatsächlich auf Worchs Großvater zutrifft. (...) „Aus der historischen Distanz muß festgehalten werden, daß Willi Worch sich vor 1933 mit seinem Einsatz für die NSDAP als entschiedener Gegner der Demokratie betätigte, mit seiner Bereitschaft zur physischen Gewalt einer ihrer Totengräber auf der lokalen Ebene wurde. Nach 1933 förderte er durch seine Politik als Stadtrat und Kreisleiter massiv den nationalsozialistischen Antisemitismus und funktionierte so in seinem Wirkungsbereich - wie so viele andere - als willfähriger Wegbereiter des Holocausts. Der Versuch, sich in seinem Verfahren unter Hinweis auf die ärztliche Behandlung durch einen Juden 1932/33 und den Kauf von Benzin bei einer Nichtarierin »Alibijuden« zu verschaffen, war ein durchaus gängiges Verhaltensmuster. Es belegt in seiner Unverfrorenheit zugleich aber das Ausmaß der Verdrängung oder der Uneinsichtigkeit in die Verstrickung in das und die Mitverantwortung für das nationalsozialistische Menschheitsverbrechen.“
stimmt die VVN-BdA uneingeschränkt zu. Sie wird sich weiter mit den Wurzeln des Neofaschismus auseinandersetzen und fragt: Muss es nicht ein besonderer Reiz für den Neonazi-Enkel sein, wenn er mit seinen Kumpanen - wie schon mehrfach - in der Karlsruher Südstadt marschiert, für die sein Nazi-Großvater bereits vor der Machtübertragung NSDAP-Sektionsleiter war. Fakt ist jedenfalls: Beide haben nichts aus dem faschistischen Menschheitsverbrechen gelernt.
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1 Kommentar:
Worch war auch bei Haus- und Grund in Karlsruhe tätig. Wer díe Chronik von Haus- und Grund zum 150jährigen Bestehen in Karlsruhe liest, stellt sich viele Fragen.
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