Freitag, Februar 17, 2006
Mussolini verläßt Berlusconi
Ein gefährlicher politischer Flirt ist in Italien zu Ende gegangen: Die Enkelin von Italiens Ex-Diktator Benito Mussolini, Alessandra, wird nicht für die Koalition von Ministerpräsident Silvio Berlusconi kandidieren. Der Regierungschef hatte die blonde Duce-Enkelin aufgefordert, sich von ihren neofaschistischen Partnern zu trennen. Die für aufsehenerregende Auftritte bekannte Parteichefin der 'Sozialen Alternative' zog es aber vor, ganz auf eine Beteiligung an Berlusconis Koalition Haus der Freiheiten zu verzichten. (...) Der italienische Regierungschef war allerdings erst auf Druck aus den eigenen Reihen zur drastischen Abgrenzung von Mussolinis Gefolgsleuten bereit. Er kenne die beiden Neofaschisten nicht, deren gemeinsames Auftreten mit der blonden Politikerin nicht nur die Christdemokraten, sondern auch Mussolinis ehemalige Parteigenossen von den Rechtsnationalen aufgeschreckt hatten, erklärte er irritiert. Dabei handelt es sich um bekannte Gründer rechtsextremer Gruppierungen, die wegen terroristischer Aktivitäten und Gründung einer faschistischen Gruppe rechtskräftig verurteilt wurden. Zu ihrem Programm gehört noch immer die Aufhebung des Verbots, in Italien eine faschistische Partei zu gründen.
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