Freitag, September 10, 2004

ND- Tarnkappe Bürgerverein

NPD, DVU und Republikaner sind als rechtsextremistisch weithin bekannt – anders als Bürgerinitiativen wie »Ja zu Brandenburg«, »Schöner wohnen in Wolgast Nord« und »Pro Köln«. Als vor zwei Jahren der Potsdamer Stadtrat ankündigte, das Asylbewerberheim von einem Ort nahe einer Kläranlage in einen leer stehenden Wohnblock im Stadtteil Bornstedt zu verlegen, bildete sich die »Bürgerinitiative Bornstedt«. Dort versammelten sich empörte Bürger mit bekannten Rechtsextremisten. Sie warnten vor einem Werteverlust des Viertels und behaupteten u.a., die Heimbewohner würden Kinder vergewaltigen. Man protestierte, sammelte Unterschriften – schließlich wurde die Ansiedlung des Asylbewerberheims auf zwei Jahre befristet. Die sind jetzt vorbei. Ähnliches ereignete sich in Wolgast. Nach Beschluss der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern sollten Flüchtlingsheime vom Land in die Städte verlegt werden. Daraufhin bildete sich die Initiative »Schöner wohnen in Wolgast Nord«, die aus bekannten NPD-Mitgliedern, Mitgliedern der Pommerschen Aktionsfront und anderen Neonazis besteht. In Brandenburg tritt eine Initiative »Ja zu Brandenburg« zur Landtagswahl an. Der Vorsitzende heißt Mario Schultz, war NPD-Landeschef und verließ die Partei Anfang des Jahres, weil sie ihm nicht mehr radikal genug ist. Er gründete eine Bewegung Neue Ordnung, deren Programm laut Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) stark an das NSDAP-Programm von 1920 angelehnt ist.

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