Dienstag, Juli 26, 2005

derStandard.at: "Flucht in die EU"

Roma-Minderheitenchef Kanchew: Hetzparolen der rechtsextremen Partei "ein starkes Motiv für die Leute, um das Land zu verlassen" Die EU müsse mit einer Massenemigration der bulgarischen Roma rechnen, seit die nationalistische rechtsextreme Ataka (Attacke) in das Parlament eingezogen ist. Das erklärte der Chef der Partei der ethnischen Minderheit Evroroma, Tzwetelin Kanchew, kürzlich im Gespräch mit der APA in Sofia. "Die Zigeuner sind bereit, loszufahren. Es gibt bereits ein ganzes Dorf, das sich auf den Weg in die EU macht", meinte Kanchew. Die Hetzparolen der Ataka gegen die Roma seien "ein starkes Motiv für die Leute, um das Land zu verlassen". Mit der nationalistischen Partei von Wolen Siderow könnten die bulgarischen Roma ihre Flucht argumentieren. "Jeder wird sagen, dass er von Neonazis geschlagen und schikaniert wurde", zeigte sich Kanchew überzeugt. Er wisse jedoch, wie man sie aufhalten und integrieren könne. "Ich kann sie von der Kriminalität abhalten, indem ich ihnen Verantwortung und Disziplin gebe. Ich weiß, wie das geht, weil ich ihre Mentalität kenne, und sie werden auf mich hören", so der Parteichef.

Keine Kommentare: