Freitag, Juli 22, 2005
ND - Kleine Beihilfe für Fischers Historikerkommission - 22.07.05
Von Ribbentrop zu Adenauer – eine Dokumentation, die demnächst 44 Jahre alt ist und doch hochaktuell
Vor ein paar Tagen hat Außenminister Joschka Fischer (Grüne) seine Ankündigung wahr gemacht. er setzte eine Historikerkommission ein, die ergründen soll, wie braun das Amt auch in der Bundesrepublik gewesen ist.
Historiker freuen sich immer, wenn sie nicht am Punkte Null ansetzen müssen. Und so ist es für die drei deutschen sowie die zwei Historiker aus den USA und Israel bestimmt erfreulich, wenn sie solide Vorarbeiten in die Hand bekommen. Es könnte ja sein, dass die Personalakten des Fischeramtes nicht gar so ergiebig sind, wie es sein sollte. Eine der Zuarbeiten davon ist fast 44 Jahre alt und trägt den Titel »Von Ribbentrop zu Adenauer«.
Von A bis Z, Nazis, wohin man schaut
Herausgegeben wurde die Dokumentation über den fast nahtlosen personellen Übergang des Nazi-AA zum bundesdeutschen AA vom damaligen Außenministerium der DDR. Der damalige Minister Otto Winzer hat sie der Presse vorgestellt, im damaligen Westdeutschland brachte sie natürlich keine Schlagzeilen der Entrüstung über die unheilige Kontinuität hervor. Es herrschte ja Kalter Krieg.
Winzer nannte Namen und Funktionen, Aufgaben und Verstrickungen. Insgesamt gibt es Angaben und Dokumente über 185 ehemalige Nazidiplomaten, die damals in Diensten der jungen bundesdeutschen Demokratie standen. Von A wie Altenburger, Dr. Günter bis Z wie Zintl, Ludwig.
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