Dienstag, Juli 19, 2005
Die Öfen von Auschwitz: Ein Mann kramt in der unrühmlichen Familiengeschichte - Panorama - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
Effizienz und geringer Brennstoffeinsatz - nach diesen Kriterien entwickelte das Unternehmen Topf&Söhne die Krematorien für die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Hartmut Topf hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die grauenerregende Geschichte seiner Familie ans Licht zu bringen.
Irgendwann zogen Hausbesetzer auf das brachliegende Industriegelände, sie kümmerten sich wenigstens ein bisschen um die Erinnerung. Sie stellten provisorische Gedenktafeln auf, führten Besucher durch die fensterlosen und mit Graffiti übersäten Gebäude. Nun hat die Stadt Erfurt endlich versprochen, im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firma Topf&Söhne eine Gedenkstätte einzurichten. Wo dokumentiert wird, wie das Familienunternehmen während der Nazi-Zeit mit zynischem Ehrgeiz spezielle Leichen-Verbrennungsöfen für Konzentrationslager entwickelte, wie Mitarbeiter die Krematorien vor Ort installierten und ihre Funktionstüchtigkeit überprüften.
Hartmut Topf hat lange für diese Ausstellung gekämpft. Er ist jetzt 71, mit 16 musste er aus der DDR fliehen, weil er Mitschülern Westzeitungen in die Tasche gesteckt hatte. Er wurde Fernmeldemonteur, Techniker beim Fernsehen, schließlich Journalist. Er war verheiratet, bis bei seiner Frau und einem Freund "die große Liebe ausbrach", den Sohn zog er seitdem allein auf.
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