Dienstag, Juli 19, 2005
derStandard.at: Vatikan-Mordfall Calvi: Ex-Freimaurer-Chef Gelli vernommen
Gelli vermuteter Auftraggeber - Ermittlungen laufen auch 23 Jahre nach dem Mord auf Hochtouren - "Mörder des Bankiers in Polen suchen"
23 Jahre nach dem Tod des für den Vatikan arbeitenden italienischen Bankiers Roberto Calvi laufen die Ermittlungen in diesem Fall wieder auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft von Rom vermutet, dass der Ex-Freimaurer-Chef Licio Gelli Auftraggeber des Calvi-Mordes ist, berichtete die italienische Tageszeitung "La Repubblica" in ihrer Dienstag-Ausgabe. Der ehemalige Chef der verbotenen Freimaurerloge "Propaganda Due" (P2) wurde von den römischen Staatsanwälten vernommen, die um Calvis Tod ermitteln. Der Bankier war 1982 unter einer Brücke in London tot aufgefunden worden.
Größter Bankenskandal
Gelli ist in mehrere rätselhafte Fälle der italienischen Nachkriegszeit verwickelt. Den Staatsanwälten riet er, in Polen nach den Auftraggebern des Calvi-Mordes zu suchen. "Ich war eines Abends bei Calvi zu Hause. Er war verärgert. Er sagte, er werde am folgenden Tag im Vatikan erwartet, wo man ihm 80 Millionen Dollar zur Zahlung von Rechnungen in Polen geben wollte", sagte Gelli laut "Repubblica".
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