Freitag, Juli 22, 2005

Die Jüdische - Das böse Judentum

Antisemitismus als Lehrangebot an der Universität Leipzig Ein älterer Herr versucht, deutschen Studenten das Judentum zu erklären und unterscheidet dabei zwischen zwei Arten desselben. Erstens, das »gute Judentum«: sozial, humanitär, ethisch und unter anderem von Jesus geprägt. Zweitens, das vorherrschende »böse Judentum«: grausam und fremdenfeindlich. Es könne heute mit Israel und seiner »Blut- und Boden-Ideologie« identifiziert werden. Die »Absonderung der Juden von ihrer nicht-jüdischen Umgebung« manifestiere sich in der Gedenktradition aber auch in den Speisegesetzen – diese machten es schließlich unmöglich, einer Essenseinladung durch einen Nichtjuden zu folgen, was gerade im Nahen Osten unhöflich sei. Dieses »böse Judentum«, das den Holocaust zur Ersatzreligion mache, weise zudem Analogien zu Nazideutschland auf. Man könne von einer israelischen Wehrmacht und einer jüdischen SS sprechen. Zwar betreibe Israel (noch) keine Gaskammern, doch für einen Genozid gäbe es verschiedene Methoden. Der das sagt, ist weder ein Nazi noch deutscher Revanchist. Hajo G. Meyer ist Holländer, ein »guter Jude«, »der aus Auschwitz andere Lehren gezogen hat als viele andere«. Sein Verleger Abraham Melzer bezeichnet ihn gar als »biblischen Propheten«. Seinen Vortrag hielt Meyer vergangene Woche bei der öffentlichen Ringvorlesung »Deutschland – Israel – Palästina« an der Universität Leipzig, die der umstrittene Philosophie-Professor Georg Meggle organisiert. In der Vergangenheit hat Meggle Vorträge etwa des Terror-Apologeten Ted Hondrich und des Euthanasie-Befürworter Peter Singer veranstaltet.

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