Mittwoch, Februar 08, 2006

Frankfurter Rundschau online: Imam in London verurteilt

Radikaler Prediger soll zu Morden an Juden aufgerufen haben Wegen Anstiftung zu Mord und Rassenhass ist in London der radikale islamische Prediger Abu Hamza schuldig gesprochen worden. Das Schwurgericht von Old Bailey kam zu der Einschätzung, dass elf von 15 Anklagepunkten gegen den Imam einer großen Londoner Moschee berechtigt waren. Der Prozess dauerte einen Monat. Der Schuldspruch erfolgte erst, nachdem sich die Jury vier Tage lang beraten hatte. Nach ebenfalls langen Beratungen über das Strafmaß wurde der Angeklagte am Dienstagnachmittag zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der 47-Jährige sitzt bereits seit Mai 2004 in Untersuchungshaft. Der Prediger, der beide Arme und ein Auge nach eigenen Angaben in den 80er Jahren in Afghanistan verloren hat, gilt als eine der einflussreichsten Figuren in der britischen Islamisten-Szene. Der Imam der Nordlondoner Zentralmoschee bezeichnete den Prozess als 'politisch motiviertes Verfahren'. Er wies alle gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe zurück. Der Imam wurde unter anderem schuldig befunden, in seinen Predigten zu Morden an Juden und anderen Nicht-Muslimen aufgerufen zu haben. In einem anderen Fall geht es um den Besitz von Hasspropaganda sowie von Videos und Tonband-Aufnahmen mit rassistischen Reden.

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