Mittwoch, Februar 08, 2006

Geständnis im Prozess gegen rechte Schläger Mitangeklagter schildert brutalen Angriff auf Linke

Mitangeklagter schildert brutalen Angriff auf Linke Im Potsdamer Mammutverfahren gegen Neonazis, die zwei Linke halbtot geprügelt haben sollen, hat ein Angeklagter mehrere Kumpane belastet. Er habe gesehen, wie der Mitangeklagte Oliver O. dem Opfer Tamas B. mehrmals gegen den Kopf trat, sagte Marcell Sch. gestern vor der Ersten Strafkammer des Potsdamer Landgerichts. Er sei schockiert gewesen, sagte Sch., der bei dem Überfall selber nicht zugeschlagen haben will. Sch. belastete auch eine Frau, die als Mittäterin in einem Parallelprozess vor der Jugendkammer angeklagt ist. Die Frau habe Tamas B. von hinten mit einer Bierflasche einen Schlag auf den Kopf versetzt, „dass es klirrte“. Die Aussage von Sch. ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ein Durchbruch in dem Doppelprozess. Zuvor hatte kein Angeklagter gegen einen anderen ausgesagt. Marcell Sch. hatte zwar bei der Polizei ein Geständnis abgelegt, dies aber später widerrufen. Doch er werde bereits von der rechten Szene als „Verräterschwein“ bedroht, sagte Sch. Bei dem Angriff einer rechtsextremen Meute im Juli 2005 in Potsdam wurden die beiden Studenten Tamas B. und Christoph B. schwer misshandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft den insgesamt elf Angeklagten aus Berlin und Potsdam versuchten Mord vor. Das Verfahren wurde aufgeteilt; die Jugendkammer führt den Prozess gegen fünf jüngere Angeklagte, die zur Tatzeit noch Heranwachsende waren. siehe auch: Geständnis im Prozess gegen Neonazis. Mitangeklagter schildert vor dem Potsdamer Landgericht brutalen Angriff auf Linke

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