Mittwoch, Februar 08, 2006

Berliner Zeitung: Berlin - "Wir sind die Bank der SS"

Das Urteil, zu dem die Autoren der Studie über die Dresdner Bank in der NS-Zeit kommen, ist schonungslos: Die in der Wirtschaftskrise 1931 in Not geratene Bank habe sich aus wirtschaftlichem Interesse an die neuen NS-Machthaber herangemacht, unter anderem, um sich in den von Nazi-Truppen besetzten Gebieten und in der Konkurrenz mit der Deutschen Bank eine günstige Position zu erobern. 'Der nationalsozialistische Expansionismus und ihr eigenes Expansionsinteresse trafen sich hier', heißt es über das Motiv der Banken. Die Dresdner Bank sei jedoch besonders hemmungslos vorgegangen. Unter anderem war sie der Studie zufolge an der Baufirma Huta beteiligt, die in Auschwitz Gaskammern und Krematorien baute. 'Keine andere Großbank war so eng mit einem Unternehmen verbunden, das der SS das Werkzeug für den Judenmord in Auschwitz-Birkenau in die Hand gab', resümiert der Herausgeber der Studie, Klaus-Dietmar Henke. Darüber hinaus habe die Dresdner Bank 'vertrauensvolle und bis zum Schluss stabile Geschäftsbeziehungen mit der Sklavenhalterwirtschaft der SS, deren Austreibungs- und Umsiedelungsstellen in Ostmitteleuropa sowie mit ihren Führungs- und Terrororganen' unterhalten, heißt es in Band IV.

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