Donnerstag, Juli 07, 2005
derStandard.at: Kreiskys SS-Oberscharführer
Studie über die "braunen Flecken" der SPÖ erschienen
Hans Öllinger, 1914 in Salzburg geboren, arbeitete als Diplomingenieur in der Landwirtschaft. Sehr früh, im Juni 1933, trat er der SA (Sturmabteilung), der militanten Truppe der NSDAP in Österreich, bei. Im Dezember 1937, als sich der "Anschluss" an Deutschland bereits abzeichnete, trat er der SS (Schutzstaffel) bei, der Elitetruppe der inzwischen verbotenen NSDAP. Knapp nach dem Anschluss 1938 wurde er auch NSDAP-Mitglied. In der SS hatte er den Rang eines "Oberscharführers" (etwa: Hauptfeldwebel). Mit Kriegsbeginn September 1939 erhielt er die Einberufung zu den SS-Totenkopfverbänden und hätte nach eigener Aussage "Sicherheitsaufgaben im Reich oder im besetzten Polen" durchführen sollen. Das bedeutet entweder Dienst im KZ oder Teilnahme an Massenerschießungen. Öllinger erklärte später, er habe sich deshalb im Frühjahr 1940 zur Wehrmacht gemeldet.
Im Frühjahr 1970 wurde Öllinger vom frisch gewählten Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ) zum Landwirtschaftsminister ernannt. Seine NS-Vergangenheit war Kreisky bekannt, er fragte ihn nur, ob er in der SS "etwas angestellt" habe.
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