Mittwoch, Juli 06, 2005
junge welt vom 06.07.2005 - Streß unter Neonazis
Sachsens NPD distanziert sich von militanten Aktionen. »Kameradschaftler« lehnen Führungsanspruch der Partei ab
Bei den Neofaschisten Sachsens rumort es heftig, nachdem sich führende NPD-Funktionäre öffentlich von einer Störaktion der »Kameradschaftsszene« in Dresden-Neustadt distanziert hatten. »Diese Pressemitteilung der NPD ist ein Schlag in das Gesicht eines jeden Aktivisten, der vor Ort war«, heißt es in einem Schreiben »nationaler Aktivisten aus Dresden und Umgebung«. Sie sei im Schreibstil der »Systempresse« verfaßt und verstärke nur den Unmut darüber, daß die meisten »Abgeordneten und Mitarbeiter der NPD-Fraktion ihre politische Arbeit auf die Büroräume des Sächsischen Landtages beschränken«.
Abgeordneter beteiligt
Mitte Juni hatten rund 30 Neonazis vergeblich versucht, in eine Veranstaltung des Vereins »bürger.courage« in Dresden einzudringen. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit Antifaschisten. Mindestens vier Neonazis wurden verletzt. Neben Angehörigen der »Freien Kräfte Sachsen« und der verbotenen »Skinheads Sächsische Schweiz« war auch der NPD-Landtagsabgeordnete Klaus-Jürgen Menzel an der mißlungenen Störaktion beteiligt. Mitglieder seiner Fraktion hatten zuvor versucht, ihn davon abzuhalten. Ob er selbst handgreiflich wurde oder sogar einen Stein in Richtung der Linken warf, wie auf antifaschistischen Internetseiten behauptet wird, ist derzeit noch offen.
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