Mittwoch, Dezember 21, 2005

Berliner Zeitung: Brandenburg - Neonazis belagerten Gericht

Erstmals wurden rechte Schläger wegen politisch motivierten Mordversuchs angeklagt Viele Bereitschaftspolizisten waren gestern vor dem Potsdamer Amtsgericht aufgezogen, um Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und linken Gruppen zu verhindern. Auch die Einlasskontrollen waren penibel, der Prozess begann deshalb verspätet. Denn mehr als 40 junge Neonazis aus Berlin und Potsdam drängten in den Saal 15. Doch nur ganz wenige fanden dort schließlich Platz. Die zurückgewiesenen Jugendlichen schimpften, schrien und schoben. Die offenkundige Solidarität der jungen Rechten - viele von ihnen szenetypisch mit schwarzem Basecap und Kapuzenjacke bekleidet - galt sechs anscheinend zur Gewalttätigkeit neigenden jungen Männern. (...) Die Anwälte der sechs Angeklagten versuchten gestern von Verhandlungsbeginn an eine Vertagung des Prozesses zu erreichen, stellten mehrere Anträge. Hierbei tat sich der Szeneanwalt Wolfram Narath, einst Führungsfigur der inzwischen verbotenen rechtsextremen Wiking-Jugend, besonders hervor. Unter anderem verlangten die Anwälte, den Verhandlungsort aus dem Land Brandenburg wegzuverlegen, da hier durch die breite öffentliche Berichterstattung ein Klima der Voreingenommenheit entstanden sei. siehe auch: Sechs Neonazis vor Gericht. Anklage geht von Mordversuch aus, Prozess gegen Neonazis. "Versuchter Mord"

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