Freitag, Dezember 16, 2005

NETZEITUNG JUDEN IN DEUTSCHLAND: Rückgabe geraubter jüdischer Bücher gefordert

In Europa wurden Juden während der NS-Zeit Millionen von Büchern gestohlen. Nach dem Willen der Preußenstiftung sollen sie wieder an ihre Besitzer zurückgegeben werden. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover haben dazu aufgerufen, geraubte Bücher aus jüdischem Besitz zurückzugeben. «Keine deutsche Bibliothek sollte Bücher ihr eigen nennen, die durch Erpressung, Raub und Mord in ihren Bestand gekommen sind», erklären Stiftungspräsident Klaus-Dieter Lehmann und Bibliotheksdirektor Georg Ruppelt im Vorwort eines Sammelbandes, der am Donnerstag in Hannover vorgestellt wurde. In Europa wurden Juden und Nazi-Gegnern während der NS-Zeit drei bis vier Millionen Bücher gestohlen, sagte Herausgeberin Regine Dehnel. NS-Institutionen wie das Reichssicherheitshauptamt plünderten auch zahlreiche Bibliotheken. Ein bis zwei Millionen Bände seien noch immer nicht gefunden worden. Es dauere oft Jahre, bis die rechtmäßigen Eigentümer von Büchern identifiziert seien. In vielen Bibliotheken gebe es noch immer Bände mit ungeklärter Herkunft, die aus jüdischem Besitz stammten könnten.

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