Donnerstag, Dezember 15, 2005

musicbeat.de - Glukoza - Schweine - Vergangenheitsschweinereien

Hin und wieder kommt es vor, dass aus Russland erfolgreiche Exporte musikalischer Art auch in Deutschland zu Ruhm kommen - mit t.A.T.u. gibt es schließlich ein großes Vorbild. Dass in dem Land der Zaren durchaus weiteres Potential steckt, liegt daher auf der Hand - und so nimmt eine junge Newcomerin nun Anlauf: Glukoza. Ihr Name bedeutet übersetzt „Zucker“ und die Süße des selbigen darf ihrem Äußeren auch durchaus zugeordnet werden. Bürgerlich heißt die 19-jährige Natasha Ionova und ist im Pop-Business Russlands und in der Ukraine schon ein großer Name, im Jahr 2003 wurde ihr der MTV Music Award als „Best Russian Act“ verliehen - vor den großen t.A.T.u. Aus dem aktuellen Album „Moscow“ erscheint nach vierteljähriger Verschiebung in Deutschland der Track „Shvayne (Schweine)“, eine getragene Pop-Nummer mit einem alles andere als lieblich-süßem Akzent. - „Schweine“ besitzt einen direkten Bezug zum sechzigsten Jahrestag des Sieges der alliierten Streitkräfte über die Deutschen im zweiten Weltkrieg. Die Botschaft ist klar: Gegen Faschisten sowie den Nationalsozialismus. Vom ersten Klang des Songs an baut sich ein unterschwelliges Unbehagen auf. Mit marschähnlich getragenem Beat gelingt die Hinführung zum Moment, an dem zum ersten Mal Glukozas Stimme erklingt: Auf russisch singt sie unter anderem davon, dass sie nie wieder unseren Geschichten Glauben schenken wird. Die deutschen Soldaten werden als Schweine bezeichnet und im animierten Video als diese dargestellt; angeführt von einem kleinen ’Führer’-Schwein.

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