Dienstag, Dezember 20, 2005
Stuttgarter Nachrichten online - Panter, Tiger, Tucholsky
Der Schriftsteller und Publizist Kurt Tucholsky starb vor 70 Jahren
Um den Absatz seines ersten Buches anzukurbeln, griff der Schriftsteller und Publizist Kurt Tucholsky zu Hochprozentigem: Mit einem Freund eröffnete er um die Weihnachtszeit 1912 auf dem Berliner Kurfürstendamm eine "Bücherbar": Jeder Käufer seines Buches "Rheinsberg" erhielt einen Schnaps als Zugabe. "Wir tranken selbst und verkauften schrecklich viele Rheinsbergs", schrieb er über diese Spaßaktion. Am 21. Dezember vor 70 Jahren starb Tucholsky im schwedischen Hindas. An Ideen fehlte es dem am 9. Januar 1890 in Berlin geborenen Journalisten nicht. Im Wochenblatt "Weltbühne" veröffentlichte er so viele Beiträge - von Gedichten, Leitartikeln, Satiren zu Buchbesprechungen, dass er neben seinem Namen unter vier Pseudonymen schrieb: Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser. (...)
Zu Beginn der 1930er Jahre sah Tucholsky immer deutlicher die heranziehende Gefahr durch den Nationalsozialismus. Schon 1930 verlegte er einen Wohnsatz ins schwedische Hindas bei Göteborg. Gegen den Herausgeber der "Weltbühne", Carl von Ossietzky, wurde seit 1929 wegen Landesverrats ermittelt. Ende 1931 wurde er verurteilt. Anlass war ein Artikel über die Aufrüstung der Reichswehr. Tucholsky, als Mitherausgeber der Zeitung, entging einer Anklage, weil er bereits im Ausland lebte.
siehe auch: unser kleines special Tucholsky
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