Donnerstag, Dezember 15, 2005

de.indymedia.org | Fight Club mit Nazis vor evtl. Kündigung

Seit einer Woche wird die Stadt Gera von der Antifaschistischen Aktion Gera [AAG] zur Kündigung einer örtlichen Fight Club Veranstaltung am 26. Dezember, hinter der maßgeblich Nazis stehen, aufgerufen. Außerdem wird die Einstellung jedweder Unterstützung durch die offiziellen Sponsoren ersucht. Die Linkspartei.PDS Fraktion im Stadtrat von Gera wird diesen Donnerstag deswegen eine Resolution zur Kündigung der von den Fight Club Veranstaltern angemieteten Panndorfhalle einbringen. Stadtrat von Gera entscheidet über Kündigung des Fight Clubs mit Nazis Bereits letzten Donnerstag stellte die Linkspartei.PDS Fraktion im Landtag von Thüringen eine Anfrage zu dem Vorfall. Sie wollte von der Landesregierung über deren Erkenntnisse zu Nazis in der Free Fight Szene und speziell zu deren Rolle bei dem Fight Club in Gera informiert werden. Die Antworten von Karl Heinz Gasser (CDU), seines Zeichens Innenminister von Thüringen, ließen jedoch nicht nur viele Fragen unbeantwortet, sondern offenbarten eine „Ignoranz gegen Naziumtriebe und deren Einflüsse in die Fight Club Szene“, so Anna Schneider, Pressesprecherin der [AAG]. Auf die Frage, wie das Innenministerium Veranstalter und Sponsoren des Fight Club Events beurteilt, antwortete Gasser, dass es nicht dessen Aufgabe sei dies zu bewerten und dass ihm keine Erkenntnisse über Einflüsse von „Rechtsextremen in Kampfsportschulen“ vorlegen. Außerdem habe nach Gasser „jeder das Recht, Sport zu treiben. Unabhängig von der Gesinnung.“ Er verschweigt damit Fakten, die auch einem Innenministerium vorliegen müssten. Die [AAG] veröffentlichte in einem Offenen Brief vom 8. Dezember eine ausführliche Recherche über Nazis in der Fight Club Szene und die auftretende Sponsoren, welche von Bedeutung in der Naziszene sind. Darin wurde nicht nur deutlich, dass mehrere Mitglieder des Eastfight e.V. Gera aus Nazikreisen stammen und Lars Weber in diesen verkehrt. Auch über Naziläden, die u.a als Sponsoren auftreten, wurde ausführlich berichtet. Der auffälligste Sponsor, der Naziladen „Youngland“ vertreibt seine Kleidung explizit für die Naziszene. Neben mehreren Demonstrationen gegen dieses Geschäft, zwei Berichten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), welche dessen rechtsextreme Ausrichtung darlegten, fand im Januar und April diesen Jahres sogar eine polizeiliche Razzia, wegen dem Vertrieb verfassungsfeindlichen Symbole in dem Geschäft statt. [0]

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