Donnerstag, Dezember 15, 2005
derStandard.at: Graz: Antisemitismus-Vorwurf gegen Linke
Fritz Edlinger beschwert sich über Anschuldigung "jüdischer Journalisten"
Eine heikle Thematik, die den Rektor der Grazer Universität, Alfred Gutschelhofer, seit Wochen beschäftigt: Es geht um ein Auftrittsverbot an der Uni für den Generalsekretär der Gesellschaft österreichisch-arabischer Beziehungen, Fritz Edlinger. Der Vorwurf: Edlinger vertrete einen "linken Antisemitismus".
Der langjährige SPÖ-Funktionär – Bruder des ehemaligen Finanzministers Rudolf Edlinger – war Anfang November von der Grazer Hochschülerschaft zu einer Debatte zum Thema Palästina eingeladen und von Gutschelhofer – nach Protesten führender Professoren – wieder ausgeladen worden. Sie warfen Edlinger die Herausgabe der deutschen Übersetzung einer antisemitischen Schrift ("Blumen für Galiläa") vor. Heribert Schiedel vom Dokumentationszentrum des Österreichischen Widerstandes (DÖW) bewertet dieses Buch von Israel Shamir als "eine der übelsten Hetzschriften nach 1945". Shamir beklagt etwa das "Gejammer über den jüdischen Holocaust", das "jüdisch beherrschte Medien verbreiten".
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