Donnerstag, Dezember 22, 2005

www.donau.de: Rechtsextreme Rädelsführer hart bestraft

Der 23-jährige Anführer einer rechtsextremen Jugendbande muss fünf Jahre und drei Monate, sein 27-jähriger Vize viereinhalb Jahre hinter Gitter. Das Regensburger Landgericht befand gestern alle sechs Angeklagten des schweren Raubes oder der Beihilfe schuldig. Die vier anderen Angeklagten, 16 bis 24 Jahre alt, kamen mit Bewährungsstrafen davon. Gemeinsam hatten die sechs eine Strafaktion gegen einen abtrünnigen Kumpel durchgeführt, ihn verprügelt und beraubt. Zwei Wochen lang hatte die große Jugendkammer gegen das Sextett verhandelt. Hinter verschlossenen Türen, zum Schutz der jungen Leute. Die Äußerungen der Angeklagten sollten rechtsradikalen Gesinnungsgenossen nicht zugetragen werden. Im Falle weichlicher Geständnisse oder freimütiger Zeugenaussagen schienen dem Gericht offenbar Strafaktionen denkbar. Polizeibeamte waren postiert. Doch klug beraten durch ihre Verteidiger erschienen die sechs Angeklagten im Outfit von Musterknaben, nicht kahl geschoren, ohne Bomberjacken und Springerstiefel. Die „Kameradschaft Niederbayern/Oberpfalz“ und die „Kameradschaft Asgard“ rivalisieren. Ein 20-jähriger Regensburger, nach Einschätzung des Vorsitzenden Richters Karl Iglhaut „den anderen Mitgliedern der Gruppe geistig überlegen“, war vor einem Jahr von der Bezirksorganisation zur örtlichen „Asgard“ gewechselt. Das war in den Augen der früheren Kumpel „Hochverrat“. Sie beschlossen, den Abtrünnigen hart zu bestrafen.

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