Montag, Dezember 19, 2005
< sz-online | sachsen im netz > Der erste Abgeordnete der NPD setzt sich ab
Debakel. Der Rückzug von Mirko Schmidt am Sonnabend löst in der rechtsextremen Partei eine schwere Krise aus.
In Sachsen hat sich erstmals ein hochrangiger NPD-Funktionär von seiner Partei getrennt. Der bisherige NPD-Landtagsabgeordnete und Vize-Landesvorsitzende Mirko Schmidt aus Meißen erklärte am Sonnabend seinen Austritt aus der NPD sowie seinen Rückzug von allen Parteiämtern. Der 39-Jährige, der auch stellvertretender Chef der kommunalpolitischen Bundesvereinigung der NPD war, erhob dabei schwere Vorwürfe gegen die aktuelle Parteispitze sowie gegen die Führung der NPD-Fraktion im Dresdner Landtag.
In einem Gespräch mit der Sächsischen Zeitung sagte Schmidt, das mittlerweile offene Bekenntnis der NPD zum Nationalsozialismus sei für ihn nicht mehr akzeptabel. Entgegen früherer Wahlversprechen würde die NPD auch nicht mehr für die Interessen der Bürger eintreten, sondern sich im Landtag nur noch gezielt für ein „viertes Reich“ stark machen. Schmidt wirft vor allem dem NPD-Fraktionsvorsitzenden Holger Apfel vor, Sachsens NPD-Abgeordnete zu Marionetten zu degradieren. So könnten diese ihr Mandat nicht frei ausüben, sondern müssten sich bei allen Entscheidungen stets dem Willen einer kleinen autoritären Führungsgruppe aus dem Westen unterordnen.
siehe auch:
dokumentationsarchiv: LR-Online - Schlammschlacht in der NPD nach Parteiaustritt sowie Braune Funbdis und Realos: Weitere aktuelle Pressemeldungen
„NPD hat Ziele von vorgestern“. Austritt. Der ehemalige rechte Multifunktionär Mirko Schmidt hält seiner Ex-Partei Wahlbetrug und Nazi-Verherrlichung vor, NPD-Fraktion in Sachsen dezimiert - Abgeordneter verlässt Partei. Die NPD-Fraktion im sächsischen Landtag hat seit Samstag statt 12 Abgeordneten nur noch elf. Der Parlamentarier Mirko Schmidt aus Meißen trat mit sofortiger Wirkung aus der NPD- Fraktion und aus der rechtsextremistischen Partei aus. Er habe den Landtagspräsidenten über seinen Schritt informiert, teilte Schmidt am Samstag mit. Als Grund nannte der gelernte Anlagentechniker menschliche und politische Enttäuschung über die Entwicklung der NPD im Dresdner Landtag seit ihrem Einzug im September 2004. Ein Landtagssprecher bestätigte der dpa den Eingang des Schreibens, NPD-Fraktion hat ihren ersten Aussteiger. Mit Mirko Schmidt verlässt ein eher stilles Allroundtalent der Rechtsextremen die sächsischen NPD-Parlamentarier. Die tobt wegen des "weltanschaulich nicht gefestigten Verräters", und Nazi-Aussteiger Zobel sieht gar die Fraktion vor dem Zerfall
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