Montag, Dezember 19, 2005
Vorarlberg Online: D: Münchner Gericht spricht Urteil
Mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur entscheidet ein Münchner Schwurgericht über Schuld oder Unschuld des mutmaßlichen NS-Verbrechers Ladislav Niznansky.
Gegen den angeklagten 88-jährigen Ex-Hauptmann wird seit gut 15 Monaten wegen Mordes in 164 Fällen verhandelt. Er soll als damaliger Kommandant der slowakischen Kompanie in der Partisanenabwehrgruppe „Edelweiß“ die Mitverantwortung an drei Massakern in der Slowakei getragen haben.
Die Abwehrgruppe „Edelweiß“ hatte unter deutscher Führung in der mit Adolf Hitler kooperierenden Slowakei Partisanen bekämpft. Bei den Massakern waren Anfang 1945 in den Dörfern Ostry Grun und Klak 146 Personen - darunter 48 Frauen und 48 Kinder ermordet worden. Wenig später waren in der Gemeinde Ksinna 18 Juden ermordet worden.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat Niznansky den Befehl zur Ermordung dieser Zivilisten in den drei Dörfern gegeben. In seinem Plädoyer vor dem Schwurgericht München I hatte Staatsanwalt Konstantin Kuchenbauer Ende November deshalb lebenslange Haft wegen gemeinschaftlichen Mordes in 164 Fällen gefordert. Er plädierte zudem dafür, eine besondere Schwere der Schuld festzustellen.
siehe auch: Urteil in Münchner NS-Kriegsverbrecherprozess gegen Niznansky. 88-Jährige soll Anfang 1945 an drei Massakern an Zivilisten in der Slowakei beteiligt gewesen sein
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