Mittwoch, Februar 01, 2006
Tageszeitung junge Welt: Rechte melden doppelt an
Getrennt marschieren, vereint schlagen: Neonazis planen für den 13. Mai zwei Aufmärsche in Göttingen. Antifaschisten wollen Provokation erneut verhindern
Die militanten »Autonomen Nationalisten« haben sich in der Auseinandersetzung mit der neofaschistischen NPD offenbar durchgesetzt. Vor drei Monaten hatten sie der Partei angedroht, eine gemeinsame Mobilisierung zu Aktionen in Niedersachsen stehe nicht mehr zur Debatte. Vorausgegangen war eine Kampfansage des Vorsitzenden der niedersächsischen NPD, Ulrich Eigenfeld, der im Vorfeld eines NPD-Aufmarsches in Göttingen ein Redeverbot gegen Dieter Riefling verhängt hatte. Riefling kommt aus Hildesheim und gehört dem Spektrum der »Freien Nationalisten« an. Die Drohung, sich aus gemeinsamen Aktionen zurückzuziehen, hat gewirkt: Der Maulkorb soll Anfang des Jahres aufgehoben worden sein. Damit steht einer weiteren Zusammenarbeit der Neonazis nun auch in Niedersachsen offensichtlich nichts mehr im Wege.
Am 18. Januar meldeten der stellvertretende NPD-Landesvorsitzende, Adolf Dammann, und Christian Worch bei der Stadt Göttingen gleich zwei Aufmärsche für den 13. Mai an. Unter dem Motto »Sozialabbau, Rentenklau, Korruption – nicht mit uns« beantragt die NPD dieselbe Route, auf der sie im Oktober 2005 nach etwa 500 Metern gestoppt wurde. Worchs Aufmarsch soll am Neuen Rathaus starten. Nach mündlicher Besprechung sei geplant, sich auf halber Strecke zu vereinigen, um, so Worch, erst getrennt, dann vereint zu marschieren und zu schlagen. Der Göttinger Kreisverband der NPD spricht gar von einem »Sternmarsch des Nationalen Widerstands«.
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