Donnerstag, Dezember 01, 2005

"Exit" hat 225 rechte Aussteiger unterstützt

Bilanz nach fünf Jahren Mit dem vor fünf Jahren gegründeten Neonazi-Aussteiger-Projekt "Exit Deutschland" sind bisher 225 Personen beim Ausstieg aus der rechtsextremen Szene unterstützt worden. Gegenwärtig würden 47 Männer und Frauen betreut, davon sieben in Justizvollzugsanstalten, sagte der Projektleiter Bernd Wagner vom "Zentrum Demokratische Kultur" am Mittwoch in Berlin. Exit wurde auf dem Höhepunkt rechtsradikaler Gewalttaten im Jahr 2000 von Wagner sowie der Leiterin der Amadeu-Antonio-Stiftung, Anetta Kahane, dem Neonazi-Aussteiger Ingo Hasselbach und dem Hamburger Magazin Stern initiiert. Stern-Chefredakteur Andreas Petzold wies auf die schlechte Finanzausstattung des Projektes hin. Fördergelder aus dem Civitas-Programm gegen Rechtsextremismus der Bundesregierung liefen im nächsten Jahr aus. (...) Überwiegend kommen die Aussteiger laut Wagner aus den militanten Milieus wie den Hammerskins, Blood & Honour, freien Kameradschaften oder der Jugendorganisation der NPD "JN". Darunter befänden sich auch mehrere Führungskader der Organisationen. Große Probleme bereite immer wieder die persönliche Sicherheit der Aussteiger und die Arbeitslosigkeit. Viele seien Schulabbrecher oder hätten ihre Lehre nicht abgeschlossen und hätten Alkohol- und andere Drogenprobleme. siehe auch: "Politischer Schnickschnack war mir egal". Frank K. bezeichnet sich selbst als einen der "brutalsten Schläger" der Berliner Neonazi-Szene in den 90er-Jahren. Jetzt ist der 29-Jährige ausgestiegen und will eine Familie gründen. Mit seiner Vergangenheit habe er abgeschlossen, Bye-bye, Kameraden! Seit seiner Gründung vor fünf Jahren hat das Aussteigerprojekt Exit 225 Neonazis beim Abschied aus der rechten Szene geholfen, davon 42 in Berlin und Brandenburg. Die Rückfallquote ist niedrig, "Ich krieg dich". Wer die Neonazi-Szene verlässt, wird bedroht / Das Projekt Exit bietet Aussteigern Hilfe zur Selbsthilfe an, Frühere Neonazis fürchten die Rache aus dem Milieu. Sorge um die Familie / Kaum Aussteiger im Osten: Szene hält starker zusammen / Verein "Exit" bietet Unterstützung 225 Aussteiger aus der rechtsextremen Szene hat die Organisation "Exit Deutschland" seit ihrer Gründung vor fünf Jahren betreut. Wie zahlreiche andere Hilfsprojekte klagt auch Exit über die schlechte finanzielle Situation.

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