Mittwoch, Dezember 07, 2005
junge welt vom 07.12.2005 - CIA-Lager im Osten dicht
Großreinemachen zum Rice-Besuch: Geheimgefängnisse in Osteuropa geräumt. Häftlinge nach Nordafrika verschleppt. US-Geheimdienst verklagt. Schily angezeigt
Die anhaltende Debatte über CIA-Geheimflüge und Foltergefängnisse des US-Geheimdienstes in Osteuropa sorgt in Washington offensichtlich für Unruhe. Um US-Außenministerin Condoleezza Rice bei ihrem Europa-Besuch diplomatisch den Rücken freizuhalten, soll die CIA in den vergangenen Tagen sogar mutmaßliche Terrorverdächtige, die in osteuropäischen Ländern festgehalten wurden, noch schnell nach Nordafrika verschleppt haben. Dies berichtete jedenfalls der renommierte amerikanische TV-Sender ABC in der Nacht zum Dienstag – pünktlich zum Eintreffen von Rice in Berlin. Demnach wurden elf angebliche Al-Qaida-Mitglieder im November in aller Eile aus zwei Geheimgefängnissen – wahrscheinlich in Polen und Rumänien – in die nordafrikanische Wüste verbracht. Bis auf einen seien alle diese Gefangenen den »härtesten Verhörmethoden« unterzogen worden, die der US-Geheimdienst zulasse, berichtete ABC unter Berufung auf CIA-Mitarbeiter weiter. Die Behandlung der Gefangenen dürfte sich außerhalb Europas nicht zum Besseren wenden.
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