Montag, Dezember 12, 2005
Berliner Morgenpost: Brennpunkt rechter Gewalt
Neonazis machen Cottbus unsicher - Struktur der Szene schwer zu durchschauen
Scheiben klirrten, Steine polterten gegen Tisch und Stuhl, im Briefkasten landete ein Drohbrief. Unbekannte griffen vor wenigen Tagen das Bürgerbüro der Landtagsabgeordneten Martina Münch (SPD) in Cottbus mit Pflastersteinen an - weil im Fenster ein Plakat gegen Neonazis hing. Bereits im September gingen 17 Fensterscheiben des Cottbuser Kulturpavillons zu Bruch, weil dahinter das Theaterstück "Hallo Nazi!" aufgeführt wurde; es geht um Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Die Serie von Überfällen und Anschlägen von Neonazis in der Lausitz-Stadt hält an. Immer wieder werden Ausländer und vermeintlich politische Gegner geprügelt oder einzuschüchtern versucht. (...) Nach Angaben szenekundiger Polizisten gilt Marcel F. als Schlüsselfigur in der Szene. Der 25jährige ist führender Aktivist der "Gesinnungsgemeinschaft Süd-Ost Brandenburg (GGSOBB)"; in den 90er Jahren war er Rädelsführer der "Jungen Nationaldemokraten" im Spreewald. Über seine Homepage versucht er die Kameradschaftsszene zu vereinigen. Er spinnt Fäden zu "Sturm Cottbus" und zum Motorradclub "Gremium".
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