Dienstag, Dezember 13, 2005

de.indymedia.org | Piazza Fontana Massaker- 36. Jahrestag

Am 12.12. 1969 detonierten in Mailand und Rom 4 Sprengsätze. Die Explosion in der Mailänder Landwirtschaftsbank an der Piazza Fontana tötete 16 Menschen und verletzte über 80. Die Strategie der Spannung hatte einen vorläufigen blutigen Höhepunkt erreicht. Das Italien des Jahres 1969 bot nicht nur das Bild einer Idylle, eines Landes, in dem die Zitronen blühen. War 1968 das Jahr der Studenten, so war das folgende Jahr das der Arbeiter. Die über Jahrzehnte angestauten Konflikte brachen sich Bahn. Vollversammlungen der Beschäftigten in den Fabriken der norditalienischen Industriemetropolen Turin und Mailand, Sabotageaktionen, wilde Streiks, gewaltsame Demonstrationen - wenn es auch keine Revolution war, so war es doch der Anfang einer Entwicklung, die in eine revolutionäre Situation hätte münden können. Die Mächte der Ordnung sahen, wie sich die Loyaltität der Massen dem herrschenden Regime gegenüber mehr und mehr verflüchtigte. Den Gewerkschaften und der kommunistischen Partei gelang es im Gegensatz zu frühren Jahren nicht mehr, die Revolte zu verhindern, einzudämmen oder niederzuwerfen. Begleitet wurde die Ausweitung und Radikalisierung der sozialen und politischen Kämpfe von terroristischen Anschlägen.

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