Mittwoch, Dezember 07, 2005
Mittelbayerische Zeitung :: „Riechen wie der Führer“: Neonazi packt aus
Matthias Adrian erzählt aus dem Leben eines Rechtsradikalen, der den Absprung geschafft hat
Rechtsradikale. Das sind Leute ohne Schulabschluss. Arbeitslose Alkoholiker. Sie kommen aus zerrütteten Familien. Und sie sprechen meist einen Dialekt, der nach Ostdeutschland klingt. So lautet eine gängige Stammtisch-Parole.
Matthias Adrian hat mit Glatze, Springerstiefeln und Bomberjacken nichts am Hut. Er stammt aus einer braven, katholischen Großfamilie aus der Gegend um Darmstadt. Er wuchs gut behütet auf, schaffte einen ordentlichen Schulabschluss, absolvierte eine Bäckerlehre. Arbeitslos war er noch nie. Mit hochgekrempelten Jeans, Holzfällerhemd und streng nach hinten gekämmten Haaren steht er am Dienstag vor mehr als 100 Schülern des Beruflichen Schulzentrums Oskar von Miller. Vor rund fünf Jahren hat der 29-Jährige noch anders ausgesehen: Stramme Haltung, Hitlerbärtchen, Seitenscheitel. Matthias Adrian war Neonazi und Funktionär in der rechtsextremen Partei NPD.
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