Donnerstag, Dezember 01, 2005

tp: Alliierte Mitwisser?

Die amerikanischen und britischen Nachrichtendienste sammelten zahlreiche Informationen über den Holocaust. Was sie mit ihrem Wissen anfangen konnten oder mussten, bleibt weiter umstritten Auch wenn sich die westlichen Nachrichtendienste während des Zweiten Weltkriegs vor allem mit militärischen Fragen beschäftigten, konnte ihnen die angekündigte, geplante und schließlich weitgehend realisierte Vernichtung des europäischen Judentums nicht entgehen. Doch was das "American Office of Strategic Services", der britische "M.I.6", die gemeinsamen Anstrengungen der "Allied communications intelligence" (COMINT) Agencies und insbesondere die Unterabteilungen der "British Government Code and Cypher School" (GC&CS) sowie des "U.S. Army´s Signals Intelligence Service" (SIS) tatsächlich wussten, wissen konnten und an die politischen Entscheidungsträger weiterleiteten, blieb lange Zeit im Unklaren. (...) Insgesamt dechiffrierten die Fachleute mehrere Millionen Nachrichten, von denen nur knapp 1.000 Informationen über die Vernichtungsmaschinerie der Nazis enthalten, die seinerzeit zumeist noch nicht als solche verstanden wurde. Trotzdem erreichten die Geheimdienste eine Fülle von Informationen, die den Holocaust, Massenerschießungen, "Säuberungsaktionen" und schwere Kriegsverbrechen, die Deportation der ungarischen Juden oder die Rolle der Vichy-Regierung bei der Verschleppung der französischen Juden betrafen.

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