Dienstag, Dezember 06, 2005
Echo Online - „Oase“ für Neonazis
Stadt prüft rechtliche Schritte
Im städtischen Jugendtreff „Oase“ in Heppenheim ist am Samstagabend eine Musikband aufgetreten, die der rechtsradikalen Szene zugeordnet wird. Polizei und Stadtverwaltung erfuhren erst am Montag, dass das als Geburtstagsparty getarnte Treffen eine öffentliche Veranstaltung war, zu der Eintritt verlangt wurde. Die Vorgehensweise der Veranstalter erinnert an die angebliche Verlobungsfeier im Vereinsheim im Rimbacher Ortsteil Mitlechtern am 5. November. Auch dort war der Verein getäuscht worden. Wir haben berichtet.
Vor der Party in der „Oase“ scheuten die Organisatoren am Wochenende auch nicht zurück, obwohl dieser Jugendtreff gegenüber der Polizeistation an der Weiherhausstraße liegt. Angeblich verschaffte ihnen dieser Umstand ein zusätzliches Erfolgserlebnis. Wie zu erfahren war, spielte die Band mit dem Namen „Störmanöver“ unter anderem ein Lied, in dem es heißt: „Wir sind die Richter der Straße und ihr blutiges Gesetz. Es wird gnadenlos gejagt, der, der es verletzt.“ Außerdem wurden Stücke der Band „Landser“ gespielt. Die Mitglieder dieser Band bezeichnen sich angeblich als „Terroristen mit E-Gitarre“.
Besucher des „Störmanöver“-Konzerts in der „Oase“ waren offenbar Mitglieder der Kameradschaften „Nibelungensturm“ Odenwald, Bergstraße und Baden. Die Party soll Abschluss eines Naziaufmarsches in Rastatt gewesen sein. Von dort seien die Partygäste gemeinsam nach Heppenheim gefahren. Der für die städtische Jugendpflege zuständige Fachbereichsleiter Bernhard Schwab versicherte am Montag, dass Mieter der „Oase“ grundsätzlich Auskunft über ihre Absichten geben müssen. In diesem Fall habe ein 18 Jahre alter Bürger der Stadt eine Geburtstagsparty angemeldet und die geforderten 225 Euro Kaution hinterlegt. Wie in solchen Fällen üblich sei der Mieter über mögliche Probleme mit Alkohol und Drogen belehrt worden."
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen