Pirmasenser Zeitung - Neonazi-Versammlung im Sportheim Erlenbrunn

Vereinsvorstand geschockt: "Davon distanzieren wir uns" Am Freitag plant die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) eine Wahlkampfveranstaltung im Sportheim des SV Erlenbrunn. Als Redner ist der rechtsextreme Anwalt Jürgen Rieger aus Hamburg vorgesehen, der bereits wegen Körperverletzung und Volksverhetzung verurteilt wurde. "Von einer solchen Veranstaltung haben wir im Vorfeld nichts gewusst", erklärte die Vorstandschaft des Vereins auf Anfrage der PZ. Die erste Reaktion des Vorstands, der von der PZ von den Plänen erfuhr, war daher eine Mischung aus Überraschung und Betroffenheit. Dann machten die Verantwortlichen des SV Erlenbrunn sofort deutlich: "Davon distanzieren wir uns mit aller Entschiedenheit. Hätten wir rechtzeitig darüber Bescheid gewusst, wären alle Hebel in Bewegung gesetzt worden, um diese Veranstaltung in unserem Sportheim zu verhindern." Da aber der Pächter mit der NPD einen Nutzungsvertrag abgeschlossen habe, sei es nun wahrscheinlich zu spät, etwas dagegen zu unternehmen. Dennoch wolle der Vorstand prüfen, ob es eine Möglichkeit gebe. Führender Rechtsextremer kommt als Gastredner Der Pächter zeigte sich ebenfalls überrascht von den Neuigkeiten, denn bei der Anmeldung der Veranstaltung sei ihm gegenüber nur von einer Weihnachtsfeier die Rede gewesen, "bei der einer von auswärts eine kurze Ansprache" halten werde. Auch sei der Name der Partei erst bei der Vertragsaufzeichnung aufgetaucht. Dass die NPD bei ihm zu Gast sein wird, habe ihn zunächst nicht gestört: "Schließlich sollte es ja nur eine Weihnachtsfeier sein, und als Geschäftsmann habe ich mich über die Einnahmen gefreut." Hätte er allerdings die Tragweite der Angelegenheit erkannt, sagte er gestern, hätte er der Veranstaltung nicht zugestimmt. Künftig werde es dergleichen im Sportheim nicht mehr geben.